Die Modeindustrie ist heute im großen Stil auf immer neue Ressourcen wie Frischfasern, Wasser, Böden und Energie angewiesen. Dies befeuert nicht nur den Klimawandel und den Verlust der Biodiversität, sondern lässt durch die verkürzte Nutzungsdauer der Produkte auch die Müllproduktion ansteigen. Bisher wird nur 1% aller Kleidungsstücke recycelt, was ein Umdenken der Branche immer dringlicher macht.
Um die Herstellung von Produkten vom Bedarf neuer Ressourcen zu entkoppeln, forciert die EU in ihrer Transformationsstrategie für Textilien eine Kreislaufwirtschaft, die auf dem Prinzip „nutzen, wiederverwenden, reparieren, recyceln“ basiert und alle Stakeholder entlang des Lebenszyklus eines Produktes, wie z. B. Hersteller , Brands, Kund:innen und Recycler, miteinbezieht. Doch nicht jedes Kleidungsstück ist für ein kreislauffähiges System geeignet. Wir sehen die Verantwortung für werterhaltendes Design bei uns als Marke. Denn die Gestaltung eines Kleidungsstücks bildet die Grundlage und den Startpunkt für ein ressourceneffizientes Produkt, das möglichst langlebig und recyclingfähig ist.
Um die komplexen Anforderungen der Kreislaufwirtschaft an das Design zu erfüllen und die stetige Weiterentwicklung von Forschung, Entwicklung und Industrie im Blick zu behalten, vertrauen wir auf unsere Partnerschaft mit circular.fashion, einer Transformationsagentur, die die Vision zirkulärer Textilien vorantreibt. Die Einhaltung der vorgegebenen Circular Design Criteria, ein umfangreicher Kriterienkatalog, der auf vier Säulen beruht, hilft uns dabei, einen gewissen und stetig wachsenden Teil unserer Kollektion kreislauffähig zu gestalten und als „Designed for Circularity“ auszuweisen.
Nicht alle Färbe- oder Druckverfahren sind recycelbar. Für unsere „Designed for Circularity“-Produkte kommen nur Verfahren zum Einsatz, die sich dafür eignen. Beim Siebdruck können beispielsweise Fasern verklebt werden, die beim Recycling den Feedstock verschmutzen würden.
Einige Materialien und Materialmischungen können bisher nicht technisch recycelt werden. Bei „Designed for Circularity“ Produkten kommen nur Materialien zum Einsatz, die von Faser zu Faser recycelt werden können, sodass ein neues Kleidungsstück daraus entstehen kann. Außerdem beschränken wir die Verwendung von Elasthan und verzichten, wenn möglich, ganz darauf. Einfassungen und Trimings müssen in Standardprozessen leicht abnehmbar sein.
Um natürliche Ressourcen zu sparen, sollten Materialien so lange wie möglich in Gebrauch bleiben. Alle „Designed for Circularity“ Produkte von Marc O'Polo erfüllen nicht nur hohe Qualitätskriterien bezüglich Haltbarkeit des Materials, Farben und Konstruktion, sondern berücksichtigen auch Aussehen und Zeitlosigkeit damit sie häufig und zu vielen Gelegenheiten getragen werden können und lange Freude bereiten.
Auch nach der Produktgestaltung gibt es wichtige Maßnahmen, die zur Schließung des Kreislaufes beitragen. Eine davon ist die richtige Pflege und gegebenenfalls Reparatur eines Kleidungsstückes, um dessen Lebenszyklus zusätzlich zu verlängern. Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks lässt sich viel bewirken. Entdecken Sie unseren Care & Repair Guide.
Unsere Nachhaltigkeitsstrategie IT´S ON US – 2030+ sieht vor, bis 2030 50% unserer Produkte kreislauffähig zu gestalten. Da die Einhaltung der Circular Design Criteria durch circular.fashion für jedes „Designed for Circularity“ Produkt überprüft wird , ist die Rückverfolgbarkeit und Überprüfbarkeit der Materialien und Prozesse von großer Bedeutung.
Auch wenn wir uns dessen bewusst sind, dass werterhaltendes Design nur ein erster Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft ist und noch viele weitere Maßnahmen notwendig sind, um unserer Verantwortung gerecht zu werden, sind wir von der Schlüsselfunktion der Kollektionsentwicklung und Produktgestaltung überzeugt und wollen „Designed for Circularity“ weiter ausbauen.