Nachhaltig betrachtet bilden Verpackungen eine große Herausforderung für Bekleidungsunternehmen – auch für Marc O’Polo. Im Grundsatz gilt, dass die Verpackung die Ware bestmöglich vor verschiedenen Einflüssen schützen soll, um auch hier unserem Premiumanspruch gerecht zu werden. Außerdem erleichtert sie die Handhabung im Lager und Handel
Die Herstellung der Verpackungen benötigt jedoch große Mengen an Ressourcen und ihr Abfall belastet die Umwelt. Ein Großteil wird nur einmalig und für relativ kurze Zeit verwendet.
Daher möchten wir zukünftig Verpackungen reduzieren, vermehrt wiederverwenden, recycelte und/oder zertifizierte und damit nachhaltigere Materialien einsetzen und deren Recyclingfähigkeit weiter verbessern.
Bei der Auswahl unserer Verpackungen favorisieren wir aktuell recyclingfähige Materialien sowie zunehmend Verpackungen mit einem hohen Anteil an recyceltem und/oder zertifiziertem Material. Unsere Papiere und papierbasierten Verpackungen beziehen wir beispielsweise aus recycelten und/oder vom Forest Stewardship Council® (Mindestanforderung FSC-Mix) zertifizierten Quellen. Außerdem hinterfragen wir kontinuierlich, welche Verpackungselemente tatsächlich notwendig sind, und haben dazu in der Vergangenheit bereits unterschiedliche Mehrweg- und Rücknahmelösungen getestet.
Insbesondere die Folientüten unserer Primärverpackung stellen uns weiterhin vor Herausforderungen. Sie schützen unsere Produkte unter anderem vor Feuchtigkeit, Verschmutzung oder Beschädigung und müssen sowohl unseren wie den Prozessen und Abläufen unserer Partner:innen gerecht werden. Im Rahmen eines groß angelegten Pilotprojekts arbeiten wir deshalb seit 2021 beständig daran, unsere Primärverpackung nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig den unterschiedlichen Anforderungen in der gesamten Lieferkette zu entsprechen. Da wir derzeit leider noch nicht vollständig auf Tüten verzichten können – auch das haben wir im Rahmen des Projekts getestet –, soll der Anteil an nachhaltigerem Verpackungsmaterial erhöht und das benötigte Material pro Produkt reduziert werden.
Um den Einsatz herkömmlicher Kunststoffe zu reduzieren, haben wir in unserem Pilotprojekt unter anderem Papier, biologisch abbaubare Kunststoffe sowie biobasierte Kunststoffe analysiert. Obwohl Papier aufgrund des natürlichen, nachwachsenden Rohstoffs zunächst favorisiert wurde, konnte das Material nicht unseren Anforderungen der Qualitätssicherung standhalten. Nicht nur beim Versand wurde die Verpackung teilweise stark beschädigt und beschmutzt, auch nachhaltigkeitsspezifische Anforderungen konnten durch die Papierverpackung nicht erfüllt werden. Zum einen ist das Herauslösen der Frischfasern und die Gewinnung von Zellstoff ein energieaufwändiger und ressourcenintensiver Prozess, zum anderen beeinträchtigt die Papierverpackung zusätzlich das Transport- und Lagervolumen. Auf Basis unserer gesammelten Erkenntnisse haben wir uns für zertifizierte, 100 % post-consumer recycelte Plastiktüten entschieden. Knapp 90 % unserer Artikel der Linien Marc O’Polo Casual und Marc O’Polo DENIM sind mittlerweile in den neuen, recycelten Plastiktüten verpackt. Ein zusätzliches Plus ist das Minus an Material: Da unsere neuen Tüten dünner sind, wird knapp ein Drittel des Materials eingespart. Auch wenn uns bewusst ist, dass die Umstellung auf Recyclingmaterial nicht die endgültige Lösung des Problems sein wird, wollen wir in Zukunft den Einsatz von Einmalverpackungen signifikant reduzieren und Verpackungen verstärkt direkt zurück in den Kreislauf führen.
Damit das Einkaufserlebnis nicht nur bequemer, sondern auch nachhaltiger wird, bietet Marc O'Polo inzwischen die Möglichkeit, Retouren online anzumelden, anstatt jeder Bestellung ein Retourenlabel beizulegen. Wird eine Retoure gewünscht, kann diese entweder zu Hause ausgedruckt und am Paket befestigt oder der Code mit dem Handy an der nächsten Annahmestelle eingescannt werden. Da viele Bestellungen gar kein Retourenlabel benötigen und der Verbrauch nur bei Bedarf auftritt, kann so eine Menge Papier eingespart werden.
Um die Kosten eines Warenversands abzudecken, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Wir haben uns – bis auf wenige spezielle Aktionen – dazu entschieden, Versandkosten für Bestellungen zu berechnen. Dadurch werden nicht nur die Preise für Produkt und Versand transparent aufgeführt, sondern auch unser Bewusstsein geschärft, dass jede Sendung einer Online-Bestellung Versandkosten, Verpackungsmüll und CO2-Emissionen verursacht. Kommt es zu einer Retoure fallen erneut Kosten für die Bearbeitung, den Versand sowie CO2-Emissionen an, die bereits mitabgedeckt werden müssen. Wir glauben daran, dass Versandkosten nicht nur zu Preistransparenz, sondern im besten Fall auch zu einem bewussteren Konsum führen. Marc O’Polo Members haben den Vorteil, sich bei einer Click & Collect-Bestellung an die Filiale die Versandkosten zu sparen. Grundsätzlich sollte auf Express- oder Sofortlieferungen verzichtet werden, denn der Wunsch nach einer kürzeren Lieferzeit nimmt Paketdienstleistern die benötigte Zeit, um Pakete zu sammeln und gemeinsam ins nächstgelegene Warenlager zu schicken. Werden Artikel besonders schnell benötigt, bleibt der beste Weg der direkte Einzelhandel.