Die Lieblingsjeans hat einen Riss, der Winterpullover zeigt die ersten Pilling-Knötchen und die treueste Bluse vermisst einen Knopf. Kein Grund zu verzweifeln und sich voreilig zu trennen, denn es ist tatsächlich gar nicht so schwer, Kleidungsstücke selbst zu reparieren. Das hält nicht nur all unsere Lieblingsteile weiterhin bei der Stange, sondern tut auch der Umwelt einen Gefallen.
Ob Merino-, Kaschmir- oder Schurwolle – so hochwertig Wolle ist, so sehr neigt sie zu Knötchenbildung. Pilling entsteht durch die Reibung beim Tragen und führt zu kleinen unschönen Verwicklungen. Tritt Pilling auf, muss nicht immer gleich rasiert werden. Manchmal reicht es schon aus, das Kleidungsstück mit einer Fusselbürste zu kämmen. Um hartnäckigere Knötchen zu entfernen eignen sich entweder ein professioneller Fussel-Rasierer oder auch ein einfacher Nassrasierer. Spannt man leicht das Material und gleitet vorsichtig über die Oberfläche, werden die Knötchen sanft und gefahrlos abgetrennt. Die Knötchen sollten jedoch niemals per Hand abgezupft werden, da man dadurch neue Fäden verursacht, die sich wieder verpillen können.
Ein Loch bedeutet noch nicht das Ende Ihres Lieblingskleidungsstücks. Stopfen und Flicken sind heute sinnvoller denn je. Dafür benötigen Sie lediglich ein farblich abgestimmtes Garn und eine Stopf- oder Nähnadel. Zunächst wird das untere Ende des Garns leicht verknotet und anschließend so nah wie möglich am Rand Stich für Stich über das Loch genäht, bis die Stelle ganz verschlossen ist. Im letzten Schritt wird die Nadel mit dem Garn dort angesetzt, wo Faden und Stoff noch nicht verbunden sind, und von einer Seite zur anderen gewebt. Zum Schluss mit Hilfe einer Schlaufe vernähen. Zur Unterstützung kann man sich auch ein Stopfei, eine Nähmaschine sowie diverse Tutorials zur Seite holen.
Neben Löchern lassen sich auch lose Knöpfe ganz leicht zurück an ihren Platz bringen. Dazu nimmt man einen farblich ähnlichen Faden doppelt und verknotet ihn am Ende. Nach dem ersten Stich nehmen Sie den Knopf auf. Den Knopf mit drei oder vier Stichen annähen. Anschließend umwickeln Sie die Fäden zwischen Knopf und Stoff mehrfach zu einem Steg. Zuletzt durch den Stoff auf die Rückseite des Stoffes ziehen und kurz abschneiden.
Kleidungsstücke, die eigentlich noch wunderbar passen, aber an denen doch irgendetwas fehlt oder stört kennt jeder. Mal ist es die verblasste Farbe, mal ist es ein irreversibler Fleck. Das Färben in einer anderen oder, im Falle eines Flecks, dunkleren Farbe kann das Kleidungsstück in völlig neuem Glanz erstrahlen lassen. Doch aufgepasst, nicht jedes Material lässt sich färben. Am besten eignen sich Baumwolle, Leinen, Zellulose und Viskose. Aber auch Wolle und Seide nehmen Farbe an. Alle Kunstfasern hingegen bleiben undurchdringlich und farbresistent. Dies gilt leider meist auch für Nähte und Reißverschlüsse. Der Färbevorgang kann sowohl in der Waschmaschine oder mit der Hand durchgeführt werden. Im Anschluss sollten Sie das Kleidungsstück mit einem Färbesalz fixieren, damit der nächste Waschgang keinen Farbverlust produziert und zu weiteren Verfärbungen führt.
Sind Hosenbeine zu lang oder soll aus einem Midi- ein Minirock werden, so lässt sich der Saum sehr leicht und fast unsichtbar umnähen. Dafür braucht es keine Nähmaschine sondern nur Nadeln zum Abstecken, eine Nähnadel, Garn in der Farbe des Kleidungsstücks und ein gutes Auge. Auf links gedreht, den Saum soweit umschlagen, bis die gewünschte Länge erreicht ist und zur Sicherheit abstecken. Garn in die Nadel einfädeln und einfach verknoten – nicht doppelt. Nun schlägt man den Saumteil zum Nähen noch einmal ein Stück nach außen um und sticht immer abwechselnd erst in den Saumteil einen ca. 0,5 cm breiten Stich und dann mit einem Abstand von 0,5 bis 1cm in das sogenannte Nahtgut in nur einen Faden des Gewebes. Dies nennt sich Blindstich, da die Naht von außen nicht sichtbar ist. Fortfahren bis man wieder am Anfang angelangt ist, Faden vernähen, verknoten und abschneiden. Fertig ist die Kurzversion, des alten neuen Kleidungsstücks.